Zwei Mehrfamilienhäuser mit 10 Etagen, mit Blickrichtung auf die Giebel. Auf den Giebeln ist ein Motiv von zwei Walen, mit dem Titel, Die wachsame Walerie.

DIEwachsameWALERIE

Dies ist riesiges gesellschaftskritisches Mural aufgeteilt auf zwei Giebel im Magdeburger Stadtteil Neustädter See. Es trägt den Namen DIEwachsameWALERIE.

Der Name ist Programm, denn in dem Wandgemälde des Berliner Graffiti-Künstlers Coky One an den Giebeln der Salvador-Allende-Str. 6 und der Victor-Jara-Str. 17 spielt ein Wal die Hauptrolle.

Der Künstler Andi Delic Ponto alias Coky One erklärt zum Hintergrund seiner Bilder: „Oft verarbeite ich in meinen Werken Themen, die uns Menschen und unser egoistisches Verhalten auf der Welt kritisieren. Der Mensch verhält sich so, als würde ihm die Welt gehören. Er zerstört damit immer mehr seinen eigenen Lebensraum und nimmt dabei keine Rücksicht auf unsere Natur und deren natürliche Bewohner.“

Zu seinem Mural im Norden der Stadt Magdeburg sagt er: „Die Thematik, die ich hier aufgreife, ist die Vermüllung unserer Meere mit Plastik durch den Menschen. Der Hauptprotagonist des Murals ist ein Buckelwal, der auf der einen Seite aus einem „Plastikmeer“ springt und dann auf der anderen Seite wieder in einem sauberen Meer landet. Er bewegt sich dabei entgegen der Leserichtung von rechts nach links aus dem Plastikmeer raus. Damit will ich verdeutlichen, dass es quasi bereits zu spät ist und wir zurück zum ursprünglichen Zustand der Meere kommen müssen.“

Wale sind faszinierende Tiere, ihre Intelligenz und Sanftmut beeindrucken uns Menschen auf der ganzen Welt. Allerdings sind sie zunehmend einer tödlichen Gefahr ausgesetzt: der Bedrohung durch Plastikmüll. Kein Winkel des Ozeans ist mehr verschont von den menschengemachten Plastikmassen. Diese verstopfen die Mägen der Tiere, verletzen sie, vergiften das Wasser durch Mikroplastik und werden in Form von Geisternetzen zur tödlichen Falle. Nicht selten werden tote Wale angespült, deren Mägen voller Plastik sind. Die Tiere verhungern buchstäblich mit vollem Magen.

„Uns ist es nicht nur wichtig, unsere Stadt bunter zu machen und Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen, sondern auch mit solchen Wandbildern zum Nachdenken und Diskutieren anzuregen. Wir sehen es als unsere Verantwortung an, die Flächen, die wir für Projektionen zur Verfügung haben, auch sinnvoll zu nutzen“, beschreibt Oliver Hornemann, Vorstand der WBG Otto von Guericke eG, seine Motivation, sich persönlich für kontroverse Kunst im öffentlichen Raum Magdeburgs zu engagieren.

Standort: Ecke Salvador-Allende-Str. 6 und der Victor-Jara-Str. 17

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